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Kommunikationsverweigerung

(SdhAberDie meisten kennen das wahrscheinlich: man redet, aber man dringt nicht durch. Man sagt etwas und bekommt keine Antwort. Oder eine, die nichts mit der Frage zu tun hat.

 

Warum machen Menschen so etwas? Warum verweigern sie die Kommunikation? Warum lassen sie uns gegen eine Wand laufen?

 

Wir können reden und erzählen, wir können Fragen stellen. Aber ohne die Reaktion unseres Gegenüber ist kein Austausch möglich. Die Kommunilkation läuft ins Nichts. Oder?

 

Wenn wir uns das genau ansehen merken wir, dass unser Gegenüber durch sein Ausweichen oder Ignorieren unserer Äußerungen oder Frage(n) sehr wohl mit uns kommuniziert. Allerdings wissen wir nicht wirklich, was er uns sagen will. Ist es Unwissen, Unwilligkeit, Unvermögen, Unfähigkeit oder schlicht Unlust? Auch mit dieser Frage bleiben wir allein.

 

Um Verbindung zu schaffen, muss es einen Austausch geben. Selbst wenn die Antwort lautet "Weiß ich nicht!", "Interessiert mich nicht!", "Darüber habe ich keine Lust zu reden!", "Können wir nicht über was anderes reden?" – so haben wir immerhin unseren Ball zurück gespielt bekommen.

 

Natürlich gibt es so etwas nicht nur in der direkten Kommunikation, sondern auch in der medialen. Vermutlich kennt das jeder, der im Job oder privat auf digitalem Wege kommuniziert und auf diese Art des Informationsaustausches angewiesen ist. Man schreibt eine Mail mit der Bitte um Rückmeldung bis zum xy, um Input, um Stellungnahme. Nichts. Einen netten Reminder. Wartet ab. Schickt eine Rückrufbitte. Nichts. Fragt sich, ob der Mensch krank ist. Oder schlimmeres? Man besinnt sich wieder. Was nun? Zu viele unbeantowortete Kontaktversuche lassen eine Rückmeldung immer unwahrscheinlicher werden. Irgendwann ruft man trotzdem an. Wieder nichts. Man wird sauer.

 

Die Auflösungen solcher "Kommunikationsleerläufe" können sehr unterschiedlich aussehen. Manchmal gibt es auch keine. Ebenso variieren die Beweggründe der Kontaktierten, sich einfach auf keinen Kontaktversuch hin zurück zu melden.

 

Eine Lösung oder Vermeidungsstrategie für solche Situationen gibt es nicht. Wer nicht will oder kann, der äußert sich auch meist nach weiteren Versuchen nicht. Aber ein paar Ausnahmen gibt es natürlich immer.

 

So bleibt einem nur, sein eigenes Kommunikationsverhalten sozial zu gestalten. Sich auch in stressigen Momenten einen Augenblick zu nehmen, "Hab grad Land unter, melde mich nächste Woche!" zu tippen und sich die Mail auf Wiedervorlage zu setzen. Sich in unsicheren Momenten einzugestehen, dass man der Frage oder Bitte nicht ohne weiteres nachkommen kann, "Darüber muss ich nachdenken." zu formulieren und den anderen nicht einfach im Unklaren zu lassen. In heiklen Fragen um ein offenes Gespräch zu bitten, statt die Mail außer Sichtweite zu bringen. Und wenn es zu viel ist einfach zu sagen "Ich würde Dir gerne helfen, aber ich kann mich in absehbarer Zeit nicht darum kümmern.".

 

All diese Reaktionen entlasten sowohl einen selbst als auch unsere Kommunikationspartner.

Reply!

 

Tank you! Photo by Miryam León on Unsplash